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5 Schlüsselfähigkeiten eines herausragenden Leaders

Olivier Fantl

„Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Antoine de Saint-Exupéry

Diese Zeilen eines großen französischen Dichters wirken wie aus einer anderen Zeit. Es werden in der Form nicht mehr so viele Schiffe gebaut und Frauen wurden wieder mal vergessen. Jedoch hat diese Allegorie Generationen von Menschen inspiriert. Sie beschreibt in wenigen Worten, was einen Leader ausmacht: die Fähigkeit, eine Vision für die Zukunft zu gestalten und Menschen mitzureißen, indem ihnen Sinn vermittelt wird. Dazu braucht es Selbstreflektion, Empathie, Authentizität und Mut. In einem Wort: Persönlichkeit.

Ich sage es oft und gerne: ein Leader ist in erste Linie eine Persönlichkeit. Dies zu behaupten mag einem in Zeiten der Agilität und der systemischen Organisationsentwicklung wagemutig vorkommen. Ja, Systeme müssen implementiert werden, die der klassischen Führungskraft entbehren. Rule of Law, statt Rule of Man. Ich sehe aber darin keinen Widerspruch. Erst eine klare Führung der oberen Ebene macht Partizipation und Selbstorganisation möglich. Wie soll ein Unternehmen innovativ zusammenarbeiten, wenn die Spitze keine Ahnung hat, wohin die Reise geht?

Die Furcht vor zu viel Persönlichkeit ist begründet: kein Mensch möchte noch mehr Narzissten und Psychopathen an der Spitze von Konzernen und Nationen sehen. Doch es gibt sie, die inspirierenden, werteorientierten und zugleich hochgradig erfolgreichen Führungspersönlichkeiten. Sie werden welche kennen. Ich durfte in meiner Coach-Laufbahn viele von ihnen treffen. Ich habe 5 Fähigkeiten beobachtet, die diese Leader von anderen unterscheiden. Ich meine nicht Methoden oder Verhaltensweisen – das zeichnet Kompetenz aus. Es geht tatsächlich um Fähigkeiten, also die veranlagten oder erlernten charakterlichen Eigenschaften.

Ein herausragender Leader ist:

Visionär

Wer imstande ist, unter den Menschen die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Ziel zu wecken, hat schon mal viel erreicht, möchte man meinen. Aber es reicht bei Weitem nicht. Sehnsucht kann schmerzhaft sein. Bemerkenswert, dass Sucht in diesem Wort enthalten ist. Es geht darum, das Ziel klarer zu definieren als das weite Meer von Saint-Exupéry. Der visionäre Leader hat einen integrierten Seismografen. Er erkennt im Frühstadium Anzeichen von Veränderungen der Kundenbedürfnisse und Marktentwicklungen. Er wird sie verarbeiten, eine Vision für sein Unternehmen entwickeln und umsetzen. Dafür muss er mit beiden Füßen auf dem Boden stehen. Es gilt, Menschen nicht nur zu inspirieren, sondern auch frühzeitig einzubinden. Wenn am Mitarbeiter vorbeigeplant wird, bilden sich schnell Widerstände. Herausragende Leader haben die innere Klarheit, dass sie einerseits zielstrebig auf ihre Vision zugehen, aber in der Umsetzung agil bleiben und kleine Schritte machen müssen.

Mutig

Es erfordert Mut, die Mitarbeiter in der Entwicklung der Vision einzubinden, diese klar zu kommunizieren und tatkräftig umzusetzen. Es erfordert Mut, agile Arbeitsweisen in seinem Unternehmen einzuführen. Es erfordert Mut, seinen Mitarbeitern zu vertrauen und eine Fehlerkultur zu fördern. Mut zur Veränderung, Mut zur Zielstrebigkeit, Mut zur Umsetzung. Ein Unternehmen braucht keine Helden, die die ganze Last auf sich tragen und dafür gefeiert werden wollen. Es braucht aber Leader, die mutigen Schrittes voranschreiten. Die Souveränität haben, die dem Team die Sicherheit gibt, dass es auf dem richtigen Weg ist. Leader müssen an ihrer Sache glauben und sich selbst mal die Hände schmutzig machen. Nur so nehmen sie ihre Mitarbeiter mit. Mutige Leader haben den nötigen Fokus, um das höhere Ziel zu erreichen.

Reflektiert

Selbstreflektion gehört zum Self-Leadership, also zur Selbstführung. Sie ist aus meiner Sicht das Fundament exzellenter Führung von Menschen und Organisationen. Wer Verantwortung für ein ganzes Unternehmen oder eine Business Unit trägt, muss sich selbst kennen und steuern können. Herausragende Leader sehen es als Selbstverständlichkeit an, stets an sich zu arbeiten. Sie möchten verstehen wie sie funktionieren, was sie antreibt, welche Werte ihnen wichtig sind. Sie identifizieren ihr ganz persönliches „Why“ und überlegen, wie sie es mit den Anforderungen ihrer Rolle, den Wünschen ihres Teams und den Werten der Gesellschaft im Einklang bringen können. Sie verschaffen sich damit Klarheit und den Willen, der notwendig sind, um ihr Unternehmen nachhaltig zu führen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, ihre Emotionen zu steuern, ein zentraler Aspekt der emotionalen Intelligenz.

Empathisch

Daniel Goleman, der „Erfinder“ der Emotionalen Intelligenz, beschreibt Empathie als Kerneigenschaft für die Gestaltung von Beziehungen. Das ist, was ein Leader macht: Beziehungen gestalten, kommunizieren, überzeugen, begeistern. Empathie ist nichts für Weicheier. Es erfordert Mut, über den Tellerrand seines eigenen Egos zu schauen und die Sichtweisen oder Beweggründe anderer Menschen zu verstehen. Doch es lohnt sich. Das Return on Investment ist das Vertrauen des Teams und damit seine intrinsische Motivation, die zu Höchstleistung führen kann. Ein empathischer Leader nimmt die Schuld auf sich für Fehler, die er gemacht hat und lobt diejenigen, die es verdient haben. Er wird sein Team ermächtigen, Großes zu tun, weil er darauf vertraut, dass dessen Erfolg auch sein Erfolg bedeuten. „If you shine, I shine“ sagte mein Chef zu mir als junger Mann, übergab mir die Abteilungsleitung und stieg zum Bereichsleiter auf. Er war ein herausragender Leader.

Authentisch

Zugegeben, das mit der Authentizität ist vielschichtig. Ein Leader muss seine Rollen gut spielen, außerdem kann Authentizität ihm zugeschrieben werden, auch wenn er nur ehrlich erscheint. Nun ja. Und dennoch ist ein wirksamer Leader so authentisch, wie es im Business möglich ist. Er lebt nach seinen Werten, ist offen, ehrlich und integer. Damit geht er mit gutem Beispiel voran. Menschen sehen in ihm ein Vorbild und sind bereit, ihm zu folgen. Ein authentischer Leader formuliert klare Ziele und Rahmenbedingungen. Er verhält sich transparent und gibt ehrliches Feedback. Seine Haltung ermutigt Mitarbeiter, selbst authentisch zu sein. Das trägt enorm zu einer Vertrauenskultur bei. Es ist gar nicht so selbstverständlich, authentisch zu handeln. Dafür muss man sich erst selbst gut kennen. Damit wären wir wieder bei einer grundlegenden Fähigkeit: Reflektion.

1 Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz, 1997

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Olivier Fantlhttps://www.leadinx.de
Ich begleite Leader in herausfordernden Zeiten. Ich verstehe Executive Coaching als zielorientiertes Sparring auf Augenhöhe. Die Arbeit bringt messbare Ergebnisse, so dass meine Klienten ein vielfaches Return on Investment erzielen. Coachings finden per Telefon oder Video statt.
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