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10 Unterschiede zwischen Manager und Leader

Olivier Fantl

Wir versichern gerne, dass Kompetenz und Struktur zu den Kerneigenschaften jeder Führungskraft gehören. Kompetenz ist wichtig, aber Vision und Veränderung sind es auch. Das ist Aufgabe der Leader.

Schon in den 80er Jahren (ich weiß, letztes Jahrtausend), beklagte McKinsey-Berater Tom Peters in seinem Klassiker „A Passion For Excellence“, dass Unternehmen „overmanaged“ und „underled“ wären, sprich, es gäbe zu viele Manager und zu wenige Leader. Zu wenige Visionäre, die notwendige Veränderung herbeiführen.

Nur, was genau ist ein Leader? Was unterscheidet ein Leader von einem Manager? Hierarchisch gesehen sind Leader Führungskräfte der obersten Führungsebene: Vorstand, Geschäftsführer, Bereichsleiter. Emotional gesehen ist Leader eine Haltung: jeder kann Leadership-Fähigkeiten entwickeln. Er ist aber damit kein Leader, genauso wenig wie eine Führungskraft mit Coach-Fähigkeiten ein Coach ist. Das stimmt im Unternehmenskontext. In der Gesellschaft kann jeder Mensch Leader einer Gruppe oder Gemeinschaft werden.

Harvard-Professor John P. Kotter erläutert den Unterschied zwischen Manager und Leader1: Manager seien Verwalter, Leader dagegen Visionäre. Management stehe für Organisation, Planen und Kontrolle. Leadership wollte mit Visionen inspirieren und motivieren. Ich möchte hier die Unterschiede weiter auszuführen. Mit der Gefahr hin, etwas zu polarisieren. Die Linie zwischen beiden Aufgaben ist nicht so trennscharf, wie es aussieht. Im Übrigen halte ich es wie Kotter: Unternehmen benötigen sowohl Manager als auch Leader. Allerdings finde ich, dass wir mehr Leader brauchen und mehr Manager mit Leadership-Fähigkeiten.

Das sind die 10 größten Unterschiede zwischen Manager und Leader:

1. Manager setzen Ziele, Leader entwerfen eine Vision

Manager achten mehr auf die Details. Sie konzentrieren sich auf Planen, Budgetieren und Kontrollieren. Sie stehen mit beiden Füßen auf dem Boden.

Leader wissen es zu vermitteln, wie das große Ganze aussieht. Sie zeigen auf, was möglich ist. Sie geben die Richtung vor und inspirieren ihre Mitarbeiter, ihnen zu folgen. Sie bringen Menschen zusammen für das gemeinsame Ziel. Das erfüllt sie mit Sinn.

2. Manager führen Menschen, Leader begeistern

Manager haben Mitarbeiter, die den Anweisungen folgen.

Leader motivieren, inspirieren und können sogar begeistern. In diesem Fall sind ihre Mitarbeiter Follower, ja sogar wahre Fans und helfen, die Marke weiter zu entwickeln. Begeisterte Fans finden die intrinsische Motivation, Berge zu versetzen und stehen disruptiven Konzepten nicht im Weg.

3. Manager machen Vorgaben, Leader coachen

Manager werden Aufgaben verteilen und ihren Mitarbeitern unter Umständen Unterstützung anbieten. Manager, die vom Experten aufgestiegen sind, werden umso häufiger fachliche Unterstützung leisten wollen.

Leader werden auf die Kompetenz ihrer Mitarbeiter vertrauen. Sie wissen um ihr Potential und werden ihnen nicht andauernd vorgeben, was zu tun ist.

4. Manager bewahren den Status Quo, Leader initiieren Change

Manager optimieren bestehende Systeme, Strukturen und Prozesse.

Leader treiben Wandel und Bewegung in ihrem Unternehmen voran. Sie werden disruptive Geschäftsmodelle einführen. Innovation ist ihr Mantra. Sie gehen das Risiko ein, das Change mit sich bringt und fürchten sich nicht vor möglichen Nebenwirkungen.

5. Manager kontrollieren das Risiko, Leader gehen Risiken ein

Manager sehen eher Probleme. Sie sehen zu, dass sie Risiken minimieren und Probleme lösen. Sie möchten das Geschäft sicherstellen.

Leader sehen Möglichkeiten. Sie haben weniger Angst zu scheitern. Sie probieren etwas aus, auch wenn es schief gehen kann. Sie verstehen, dass sie daraus wachsen und so mit ihrer Firma erfolgreich werden können.

6. Manager definieren Regeln, Leader brechen Regeln

Manager definieren Regeln für ein funktionierendes, bestehendes System.

Leader müssen manchmal Regeln brechen, um Veränderung anzustoßen – unter Berücksichtigung von Compliance. Es geht aus ihrer Sicht nicht darum, das, was man gestern gemacht hat, um 5% zu verbessern. Dies reiche nicht, um in der sich stetig verändernden Welt zu bestehen.

7. Manager denken kurzfristig, Leader langfristig

Manager werden kurzfristiger arbeiten, da sie ihre Ziele entsprechend gesetzt haben.

Leader haben die sinnstiftende Vision vor Augen. Sie werde daran arbeiten, diese Vision umzusetzen, egal wieviel Arbeit erforderlich ist und Hindernisse im Weg stehen. Sie bleiben motiviert, auch wenn sie keine regelmäßige Belohnung bekommen.

8. Manager gestalten Prozesse, Leader Beziehungen

Manager definieren die Strukturen und Prozesse, die nötig sind, um ihre Ziele zu erreichen.

Leader werden den Schwerpunkt auf Menschen setzen. Sie verbringen Zeit mit den Stakeholdern, die ihr Unternehmen am meisten beeinflussen. So entwickeln sie wichtige Vertrauensbeziehungen.

9. Manager kopieren, Leader sind einzigartig

Manager haben öfter mit der Rollenidentifikation zu kämpfen: wieviel Persönlichkeit darf mit diesen Rollenanforderungen sein? Sie werden sich mit anderen Peers vergleichen.

Leader wissen um die Macht der Persönlichkeit. Sie sind ein Unikat, worauf sie stolz sind. Sie werden ihre einzigartige persönliche Marke aufbauen. Sie wirken authentisch und möchten ihre eigenen Ideen transportieren.

10. Manager entwickeln ihre Kompetenz, Leader sich selbst

Managern ist die Entwicklung der Fachkompetenz wichtig. Sie erwerben das Handwerkzeug eines guten Managers.

Leader möchten jeden Tag persönlich an den Herausforderungen wachsen, um nicht stehenzubleiben. Sie umgeben sich von Menschen, die sie mit dem nötigen Wissen und den relevanten Werkzeugen ausstatten. Sie vertrauen sich einem Sparringspartner an, der ihnen unverblümt den Spiegel hinhält.

1 John P. Kotter, A Force For Change: How Leadership Differs From Management, 1990

Welche Unterschiede gibt es aus Ihrer Sicht zwischen Manager und Leader?

Ich freue mich, wenn Sie diesen Beitrag in Ihren Netzwerken teilen.

Olivier Fantlhttps://www.leadinx.de
Ich begleite Leader in herausfordernden Zeiten. Ich verstehe Executive Coaching als zielorientiertes Sparring auf Augenhöhe. Die Arbeit bringt messbare Ergebnisse, so dass meine Klienten ein vielfaches Return on Investment erzielen. Coachings finden per Telefon oder Video statt.
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